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Deutschland baut!

Interview mit David Pfender, Geschäftsführer von Deutschland baut!

 
David Pfender, Geschäftsführer bei Deutschland baut!
(Quelle: www.deutschland-baut.de)
Interview

Unter dem Motto „Trainees fragen, Geschäftsführer antwortet“ hatten wir Trainees im Anschluss an das Kick-Off Meeting in Dortmund die Gelegenheit David Pfender, Geschäftsführer der Initiative Deutschland baut! ein paar Fragen zu stellen. Im nachfolgenden Interview steht er den Trainees Rede und Antwort, zu der Zukunft der Trainees, des Traineeprogramms oder auch der Bauwirtschaft selbst.

Trainees (T): Hallo Herr Pfender. Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit nehmen, um uns Trainees einige Fragen zu beantworten. Wir Trainees sind hauptsächlich über verschiedene Onlinekanäle, wie Online-Jobbörsen, auf Deutschland baut! aufmerksam geworden. Wo bzw. wie hat Ihr erster Kontakt mit der Initiative ausgesehen?

David Pfender (DP): Zu Deutschland baut! bin ich 2012 über WOLFF & MÜLLER gekommen und durfte die „öffentliche Geburtsstunde“ auf der BAU 2013 in München hautnah miterleben.

T: Wie der Homepage von Deutschland baut! zu entnehmen ist, sind Sie seit Anfang August zusammen mit Karsten Wischhoff in der Geschäftsführung von Deutschland baut!. Was hat Sie dazu bewogen dieses Amt zu übernehmen?

DP: Bis Mitte 2016 war ich [zunächst] Rechnungsprüfer und seit August bin ich Geschäftsführer der Initiative. [Dabei möchte ich in meinem derzeitigen Amt]für die Qualität der gesamten Baubranche mit ihren facettenreichen Berufsbildern werben, zielgerichtet Öffentlichkeitsarbeit für die Imagesteigerung leisten sowie Menschen, Unternehmen und Organisationen zusammenbringen, um die Attraktivität unserer Branche in der öffentlichen Wahrnehmung zu steigern.

T: Da die Initiative Deutschland baut! noch ein wenig in den Kinderschuhen steckt, wie würden Sie vorgehen, wenn Sie einem Kind erklären müssten, was die Initiative Deutschland baut! ist?

DP: Ich würde es fragen, ob es schon mal durch einen Bauzaun auf eine Baustelle geschaut hat, was es da toll fand und an was es sich erinnern kann. Ob es auch mal mit dem Bagger fahren wollte oder im Kran sitzen [möchte]. Ich würde ihm Deutschland baut! dann so erklären, dass wir diese Berufe und viele andere, die mit einer Baustelle zu tun haben, bewerben und auch Kinder, wie es dafür begeistern wollen, so einen Beruf zu ergreifen.

T: Im Rahmen repräsentativer Baumaßnahmen ist eine Imagesteigerung der Baubranche sicherlich auch auf der Bauherrenseite interessant. Wird Deutschland baut! in diesem Kontext auch Vertreter der Bauherrenseite in die Mitgliederlandschaft aufnehmen?

DP: Wir zählen bereits Projektentwickler und Investoren zu unseren Mitgliedern. Eine Herausforderung Bauherren für die Initiative zu gewinnen ist, zu vermitteln, dass Bauen und Bauprojekte auf für den Nutzer / Eigentümer ein imageförderndes Moment haben. Darüber hinaus will jeder Bauherr sein Projekt „in time“ und „in budget“ realisiert wissen. Ohne qualifizierte Fachkräfte und abgestimmte Abläufe zwischen einzelnen Gewerken, ist dies heute und auch in Zukunft nicht zu machen. Um diese Sicherstellung geht es uns bei Deutschland baut!.

T: Speziell bezogen auf die Baubranche sprechen Sie von Werbung und Begeisterung. Was macht diesen Wirtschaftszweig denn für Sie so spannend und was zeichnet ihn aus?

DP: Was in vielen anderen Branchen immer wieder verdrängt wird ist, dass die Baubranche die Grundlage schafft, dass andere Branchen erst in der Lage sind (erfolgreich) zu arbeiten. Infrastruktur (Straßen, Stromtrassen, Kanalnetze, Datennetze etc.), Gebäude (Büro, Hallen, Produktion, Wohnen etc.) usw. müssen gebaut, in Stand gehalten und letztlich auch wieder rückgebaut werden. Vom Facharbeiter und Handwerker bis hin zum Ingenieur sind hier zahlreiche qualifizierte Berufsbilder gefragt.

T: Aktuell lässt sich in anderen Wirtschaftszweigen ein Trend zur Automatisierung von Prozessabläufen feststellen. Wo sehen Sie die größte Herausforderung für die Baubranche, um sich weiterzuentwickeln?

DP: Ich glaub nicht, dass sich DIE größte Herausforderung benennen lässt. Aber zu den wirklich großen Herausforderungen der Baubranche gehört mit Sicherheit die Digitalisierung, die in alle Prozesse der Branche früher oder später eingreifen wird oder ohne die Digitalisierung nicht mehr denkbar ist. Hier steckt meiner Ansicht nach aber auch die große Chance, Zöpfe abzuschneiden, die zum Imageverlust, dem Qualitäts- und Preisverfall in der Branche massiv beigetragen haben.

T: Mit der Vergabe und Beauftragung von Bauleistungen ist auch immer ein Informationsaustausch verbunden. Auf Grund der Komplexität und Dynamik von Bauvorhaben treten in heutigen Projekten jedoch häufig Kommunikationsprobleme auf. Haben Sie konkrete Maßnahmen zu Lösung dieses Problems?

DP: Hätte ich diese, würde ich Sie an dieser Stelle sicher nicht verraten, sondern ein erfolgreiches Geschäftsmodell daraus machen. Das Vertragspartner in Bauprojekten vereinzelt bereits auf die Nutzung von Schiedsgerichten und/oder Mediatoren setzen, werte ich als gutes Signal in die richtige Richtung. Auch der zunehmende computergestützte Einsatz intelligenter Modelle zur Vermeidung von Missverständnissen durch z.B. unterschiedliche Planungsstände unterstützt diesen Trend.

T: Kommen wir jetzt doch einmal weg vom Fachlichen und widmen uns dem Traineeprogramm von Deutschland baut!, was zum ersten Mal im vergangenen November 2015 ins Leben gerufen wurde. Was zeichnet das Traineeprogramm denn aus Ihrer Sicht aus?

DP: Das Traineeprogramm ist meines Wissens in dieser Form einzigartig. Drei Unternehmen der Wertschöpfungskette , die gemeinsam eine Ausbildung für Berufseinsteiger bieten. Die Chance für unsere Trainees über einen Unternehmenstellerrand hinaus zu schauen und mit den Erfahrungen aus drei Unternehmensdurchläufen bei einem dieser ins Berufsleben einzusteigen, ist aus meiner Sicht für Trainees wie für Unternehmen ein signifikanter Mehrwert.

T: Um die Möglichkeit zu haben an diesem einzigartigen Programm teilnehmen zu können, gehören doch sicherlich einige Voraussetzungen seitens der Bewerber. Welche sind das aus Ihrer Sicht?

DP: Neben den fachlichen Voraussetzungen (Hochschulabschluss, Affinität zur Branche etc.) halte ich Neugier, Flexibilität und Offenheit für Neues für wichtige Voraussetzungen.

T: War es vor diesem Hintergrund besonders schwierig, die passenden Kandidaten für das Traineeprogramm zu gewinnen?

DP: Diese Frage können die Personalverantwortlichen sicherlich besser beantworten. Die Resonanz auf die Ausschreibung der Traineestellen war hoch, für beide Durchläufe. Mir hat der Kick-Off Ende September in Dortmund gezeigt, dass wir für Deutschland baut! sehr geeignete Kandidaten/innen gefunden haben.

T: Die ersten Trainees beenden ihren Durchgang in nicht allzu ferner Zukunft, nämlich im Frühjahr 2016. Gibt es dabei schon Überlegungen, in welchen Bereichen die Trainees im Anschluss eingesetzt werden sollen?

DP: Das wird in Gesprächen mit den Trainees und den teilnehmenden Unternehmen entschieden. Wie bei Traineeprogrammen in einzelnen Unternehmen auch, sind zentrale Faktoren Qualifikation, Talent und Eignung eines Trainees sowie der Bedarf der Unternehmen in den passenden Bereichen. Nicht zuletzt das Interesse der Trainees an einem Unternehmen und umgekehrt wird entscheidend sein. Unser Traineeprogramm bietet hier eine sehr breite Basis für den Berufseinstieg durch die Teilnahme von drei Unternehmen der Wertschöpfungskette.

T: Die Initiative Deutschland baut! erscheint in diesem Zusammenhang als Bindeglied zwischen Unternehmen und Trainee. Ist denn im Anschluss an das Traineeprogramm geplant ein Netzwerk von „alten“ und „neuen“ Trainees aufrecht zu erhalten, bspw. durch jährliche Treffen oder Vorträge?

DP: Wir haben mit der Organisation des Kick-Offs für den zweiten Durchgang einen Anfang gemacht, für regelmäßige Begegnungen und Austausch zu sorgen. Ich baue aber auch darauf, dass sich aus den Reihen der Trainees eine entsprechende Eigendynamik entwickelt.

T: “Nach dem Traineeprogramm ist vor dem Traineeprogramm“, könnte ein Motto im Hinblick auf die Zukunft des Traineeprogramms lauten. Welche Entwicklungen wird das Programm denn aus Ihrer Sicht die nächsten fünf Jahre durchlaufen, möglicherweise auch mit der Perspektive neue Unternehmen zu integrieren?

DP: Hier sind verschiedene Szenarien denkbar. Wovon ich fest ausgehe ist, dass die Zahl der teilnehmenden Unternehmen steigen und damit die Vielfalt der Inhalte des Traineeprogramms weiter zunehmen wird. Wie genau die Entwicklung hier aussieht, hängt natürlich auch von den Erfahrungen der ersten Durchläufe ab.

T: Stichwort „Zukunftsaussichten“. Wagen Sie doch einmal einen Vorausblick, wo sich die Initiative Deutschland baut! in 10 Jahren befinden wird.

DP: In 10 Jahren assoziiert man mit Deutschland baut! die positiven Aspekte der Baubranche. Der Passant am Bauzaun mag nicht alle Details und Inhalte der Initiative kennen, verbindet mit ihr aber Merkmale, wie Qualität, attraktive Berufsfelder, gute Ausbildung und Entwicklungsmöglichkeiten.

T: Gestatten Sie zum Abschluss dieses Interviews noch eine persönliche Frage zu einem Geschäftsführer von Deutschland baut!. Denn wenn Sie einmal nicht für die Initiative aktiv sind, was machen Sie dann in Ihrer Freizeit?

DP: Die Zeit mit Familie und Freunden genießen.

T: Herr Pfender, wir bedanken uns bei Ihnen für die Zeit die Sie sich genommen haben, um unsere Fragen zu beantworten und wünschen Ihnen weiterhin eine erfolgreiche Zeit als Geschäftsführer der Initiative Deutschland baut!.

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